22. Okt 2017

Michaelifeier

Am 29. September, wenn die Tage gerade beginnen, kürzer zu werden, ist Michaeli. Michaeli ist ein Festtag des starken Wollens und des Mutes, der an Wal­dorf­schulen und -kindergärten gefeiert wird. Im Kampf gegen den Drachen, den es niederzuringen aber nicht zu töten gilt, sehen wir einen immer wieder aktuellen menschlichen Auftrag. Gegen welche Drachen kämpfen wir? Wie und wo findet ein guter, rechtschaffener Kampf statt?

In unserer Schule entsteht seit einigen Jahren eine kleine, ritualisierte Feier. Alle Klassen von 1 bis 8 versammelten sich gleich morgens bei der Fanfare der 8. Klassen auf dem mittleren Pausenhof im Rund, sprachen die Morgensprüche, sangen gemeinsam und rezitierten im Dialog einen Rundspruch. In einem kleinen, stilisierten Klassenspiel bezwangen in diesem Jahr die ersten Klassen die 4a als Drachen. Neu war in diesem Jahr die Feuerschale, in der ein Feuer loderte, sowie der große Drachenkopf, den LehrerInnen und Kinder gemeinsam angefertigt hatten. Sechs KlassenlehrerInnen hatten den Schwer­tertanz vorbereitet und in diesem Jahr schienen die Kinder dem Rätsel, wie das denn mit dem Schwerterstern geht, auf die Spur zu kommen. Mit Magneten, das sei hier noch einmal gesagt, jedenfalls nicht!

Nach der Feier konnten sich die ersten Klassen wieder im Hortgarten an allerlei Mutproben wagen. Da gab es das Drachenmaul, ein Steckenpferdewettrennen und „Drachenblut" zu kosten. Viele der anderen Klassen gingen raus zum Wandern. Wer von den Kindern ein Holzschwert hat, durfte es ausdrücklich mitnehmen.

Die Klassen 2a und b machten sich zu anschließend zu einer Wanderung zu Müllers Ruh auf, wo jedes Kind sich einen „Stockapfel“ briet.

Simona Grünhage, Ulrich Gelitz