Juniorwahl
Aus Anlass der Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober führten wir dieses Jahr eine Juniorwahl in unserer Schule durch. Die Juniorwahlen wurden 1999 vom überparteilichen Verein Kumulus e.V. ins Leben gerufen, welcher sich bundesweit für Demokratieförderung einsetzt. Seitdem beteiligten sich 5,5 Millionen Jugendliche an dem Projekt und auch bei der diesjährigen Landtagswahl in Hessen hatten sich 309 Schulen zur Teilnahme angemeldet.
Die diesjährige Juniorwahl in unserer Schule haben wir, die 13. Klasse, mit Frau Schneider zusammen vorbereitet. Im Zuge dessen haben wir die Jahrgangsstufen 10 bis 12 über die Wahlen informiert, die verschiedenen Parteien vorgestellt und dann am letzten Freitag eine Wahl, ganz nach dem Vorbild der Landtagswahl, durchgeführt.
Bei der Vorbereitung der Wahl fiel uns schnell auf, dass wir zu wenig Zeit haben würden, die Wahlprogramme aller Parteien vorzustellen, und mussten uns daher leider auf das Vorstellen der sechs größten Parteien in Hessen beschränken. Unserer Sorge, dass so ein verfälschtes Bild entstehen könnte, wirkten wir entgegen, indem wir alle Schüler dazu aufforderten, sich auch privat zu informieren.
Während der Wahl haben wir einige Schüler*innen gefragt, was sie beschäftigt. Zu den größten Sorgen zählten der Klimawandel und die mangelnde soziale Gerechtigkeit.
Bei der Juniorwahl in Hessen erzielten die CDU 25,7 %, Grüne 11,1%, SPD 20,5%, AfD 13%, FDP 10% und Sonstige 18,6%
Die Ergebnisse lösen bei vielen Unbehagen bis Angst aus. Die Grünen verloren 18,5% der Zweitstimmen, die anderen Parteien vermerkten Gewinne. Die AfD ist die drittstärkste Partei, auch dies empfinden die Schüler*innen der Freien Waldorfschule Kassel als besorgniserregend.
Die Ergebnisse an unserer Schule unterscheiden sich von den landesweiten Ergebnissen. Die Grünen haben satte 34%, CDU nur 3,4% und die SPD 12,9%. Auch die FDP (5,4%) und die AfD (5,4%) sind an unserer Schule schwächer. Dies gibt uns ein bisschen Hoffnung, es zeigt jedoch auch, dass wir in einer Bubble leben.
Die Wahlen in Deutschland sind mit der wichtigste Weg der Mitbestimmung und ohne sie würde unsere Demokratie nicht funktionieren, weshalb es so wichtig ist, dass die Schüler*innen frühzeitig informiert werden. Die Juniorwahlen wecken Interesse und bereiten die bald Erstwähler*innen auf die Wahl vor. Man kann hoffen, dass das Bild, das entsteht, auch kaum unverfälscht ist, da die Wähler*innen Dinge wie die 5% Hürde nicht im Hinterkopf behalten mussten.
So wird deutlich wie positiv die Juniorwahl sein kann! Doch unter den Schüler*innen gab es auch einige Kritikpunkte. So hatten manche die Sorge, dass die Wahl nicht erst genommen werden würde oder dass die Schüler*innen nicht hinreichend informiert wurden. (Die Wahlbeteiligung an unserer Schule lag bei 76,2 %.)
Trotzdem ist unser Eindruck überwiegend postiv und wir hoffen, dass das geweckte Interesse noch länger bestehen bleibt.
Saraha Lucia Szogs
Davi Sood
Hildegard Timmler
Jarina Schmidt
Mia Aden
Nastassia Berlitz
Sarah Becker