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Über uns

Waldorfpädagogik will die individuellen Fähigkeiten des Einzelnen zur Enfaltung kommen lassen. Sie versteht sich als eine Erziehung zur Freiheit.

Für Bildung und Erziehung sowohl in der Schule als auch im früheren Kindesalter bedeutet dies die Abstimmung der Bildungssituation bzw. des Unterrichtes auf die Entwicklungsbedingungen der jeweiligen Altersstufe und der einzelnen Kinder.

In Waldorfschulen wird besonders großer Wert auf das gleichwertige Nebeneinander von klassischem Unterricht, Kunst und Handwerk gelegt, da so der ganze Mensch – mit Kopf, Herz und Hand – angesprochen und gefördert wird.

Waldorfschulen sind immer Gesamtschulen und sind offen für Kinder jeder Herkunft, jeder Religionszugehörigkeit und jeder Begabungsrichtung. Es gibt keine Auslese nach Leistung, kein Sitzenbleiben und keine Notengebung (bis sie für die Abschlüsse in den letzten Schuljahren unabdingbar wird).

Das Menschenbild, das der Waldorfpädagogik zugrunde liegt, ist die von Rudolf Steiner begründete Anthroposophie. Damit hat Waldorfpädagogik einen spirituellen Kern und lenkt zudem den Blick in eine andere Richtung: 

Nicht um die Verwertbarkeit von Bildungsinhalten geht es, sondern darum, welche intellektuellen, sozialen, künstlerischen und lebenspraktischen Anlagen im Einzelnen zur Entfaltung drängen.

„Nicht gefragt soll werden: Was braucht der Mensch zu wissen und zu können für die soziale Ordnung, die besteht; sondern: Was ist im Menschen veranlagt und was kann in ihm entwickelt werden?“ (Rudolf Steiner)

 Die erste Waldorfschule wurde 1919 in Stuttgart von Rudolf Steiner gegründet. Bekannt durch seine zahlreichen Schriften und Vorträge, wurde er von Emil Molt, dem Inhaber der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria, gebeten, eine Schule für die Arbeiterkinder zu gründen, die die Anthroposophie zur methodischen Grundlage macht.

Dabei imponierten Emil Molt besonders Rudolf Steiners Ausführungen über die Dreigliederung des sozialen Organismus: Freiheit im Geistesleben (und somit auch im Erziehungswesen), Gleichheit im Rechtsleben, Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben – dafür warb Rudolf Steiner im politischen Vakuum nach dem ersten Weltkrieg massiv in Wort und Schrift. Und so wurde eine Schule gegründet, die auch in ihrer inneren Organisationsstruktur – als sozialer Organismus – diese Ideale lebt. Und das bedeutet bis heute: Kollegiale Selbstverwaltung statt Hierarchien (es gibt keinen Rektor!), um Eigenverantwortung und Freiheit der einzelnen Pädagogen zu ermöglichen, und ein möglichst „brüderlicher“ Umgang mit Geld, der sich in einem gewissen Rahmen an den Bedürfnissen und Möglichkeiten der einzelnen Personen orientiert (Gehälter, Elternbeiträge usw.).

Bis heute gibt es in Deutschland über 200 Waldorfschulen und über 500 Waldorfkindergärten. Weltweit sind es ca. 1000 Waldorfschulen und ca. 1500 Kindergärten auf allen Kontinenten.